„An dieser Stelle möchte ich meine tiefe Bewunderung an HDDES aussprechen“

„An dieser Stelle möchte ich meine tiefe Bewunderung an HDDES aussprechen“

– Jeanna Bertrand im Experteninterview über die enge Partnerschaft zu unserem Hersteller aus Sri Lanka –

 

Seit mehr als zwei Generationen ist das Familienunternehmen HDDES aus Sri Lanka ein führender Spezialist im Bereich der Herstellung von Gewürzextrakten und zählt zu unseren vertrauensvollen Partnern.
Obwohl der internationale Handel vor Allem bereichernd ist, birgt er auch diverse Herausforderungen. Wir haben uns mit Jeanna Bertrand, unserer Business Development Managerin, zusammengesetzt, um über die Besonderheiten der Zusammenarbeit, interkulturelle Hürden sowie Erfolge und das enorme Potenzial der Partnerschaft zu sprechen.

 

  1. Vielen Dank, dass du dir die Zeit für dieses Interview nimmst. Magst du beginnen, indem du dich kurz vorstellst, deine Position im Unternehmen nennst und einen kurzen Einblick in dein Aufgabenfeld gibst? 

Gerne! Mein Name ist Jeanna Bertrand, bekleide bei der Purespice GmbH die Position der Business Development Managerin und bin neben unterschiedlichen Projekten zu den Themen Produktentwicklung, Vertrieb und Logistik, verantwortlich für den Einkauf und den Kontakt mit unserem Partner HDDES in Sri Lanka.

 

  1. Welche interkulturellen Herausforderungen hast du bei der Zusammenarbeit mit HDDES, Sri Lanka festgestellt und wie gehst du damit um?

Wie ihr sicherlich wisst, gehört Sri Lanka zu Asien und kulturelle Gepflogenheiten dieser Region haben unter anderem auch große Einflüsse auf die Geschäftswelt. Die Einheimischen sind unglaublich freundlich und humorvoll.  Das Glas ist dort definitiv halb voll.

Diese gewinnende Art prägt auch die Geschäftskommunikation, die jedoch von einer anderen Zeitachse geprägt ist. Gelegentlich kann es vorkommen, dass Herausforderungen nicht sofort angesprochen werden. Die Art der Diskussionskultur, die in Europa geschätzt wird, erfährt dort nicht immer dieselbe Wertschätzung, insbesondere wenn es um Kritik geht.

HDDES ist in Handeln mit Europa und USA sehr erfahren und vertreibt ihre Produkte sehr erfolgreich schon in der zweiten Generation. Das zeichnet auch unsere Zusammenarbeit aus: die nötigen Informationen kommen sehr schnell und man wird unterstützt in allen Prozessen, seien es notwendige Dokumente oder Unterstützung beim Import. Aber man soll nicht vergessen: an Vollmondtagen wird in Sri Lanka nicht gearbeitet und eine Antwort von Kollegen vor Ort kann hier und da erst einen Tag darauf zu erwarten sein.

 

  1. Familienunternehmen haben oft ihre eigenen Dynamiken und Entscheidungsprozesse. Welche Vor- und Nachteile siehst du in der Zusammenarbeit mit einem Familienunternehmen wie HDDES? Wie beeinflusst das eure Geschäftsbeziehung?

 Ja, Familienbusiness ist ein eigener Kosmos! Die Motivation, ein eigenes Unternehmen voranzubringen, ist unfassbar groß und erfordert einige Opfer. Ich würde vermuten, es ist auf der ganzen Welt so.

Die Bündelung der Entscheidungsmacht in so einem Unternehmen liegt a priori in den Händen der Familienmitglieder. Zusätzlich zeigt sich das hohe Hierarchiebewusstsein in Sri Lanka auch in den Geschäftsprozessen. Die Entscheidungsgewalt liegt grundsätzlich bei den Familienmitgliedern. Dies führt dazu, dass selbst Kleinigkeiten mit Familienmitgliedern abgestimmt werden müssen. Dieser Fokus auf Hierarchie kann die Prozesse zwar herausfordern, aber auch eine enge Einbindung in die Entscheidungsfindung bewirken. Diese Einbindung kann letztendlich zur Stärkung der Zusammenarbeit beitragen und Projekten einen enormen Rückenwind verleihen.

 

  1. Wie siehst du das Entwicklungspotenzial von HDDES in Bezug auf die Zusammenarbeit mit Purespice? Gibt es spezifische Visionen oder strategische Ziele, die du in dieser Partnerschaft erreichen möchtest?

Das Entwicklungspotenzial für beide Unternehmen, ist meiner Ansicht nach sehr groß. HDDES hat die Möglichkeiten, ihre natürlichen Rohstoffe, die sorgfältig in Sri Lanka hergestellt werden, in ein Consumerproduct einfließen zu lassen und zu sehen, wie das beim Endkunden ankommt. Für purespice ist es wiederum interessant, die Inhaltsstoffe in ihrem Ursprung kennenzulernen, den Herstellungsprozess besser zu durchdringen und somit die Produktentwicklung neu zu denken. Ich sehe es als Win-Win-Situation für beide Seiten.

Wir leben in einer aufregenden Zeit, in der es uns zuteilwird, viele Prozesse neu zu definieren und in Einklang mit Umwelt und Natur zu bringen. Pure & spice steht für einen neuen, nachhaltigen Zugang zum täglichen Vorgang des Würzens. Das Besondere an der Idee: Man nimmt nur die Geschmacksträger der Pflanze und gibt alle anderen Bestandteile noch am Ort der Ernte als Dünger zurück in den Kreislauf. Das alles ergibt Sinn und macht unser Produkt einzigartig!

 

  1. Die Zuverlässigkeit eines Produzenten ist ein entscheidender Faktor in jedem Geschäftsmodell. Wie gewährleistest du, dass HDDES als Produzent von Purespice den erforderlichen Qualitäts- und Lieferstandards gerecht wird? Gibt es bestimmte Maßnahmen oder Prozesse, die du implementiert hast, um diese Zuverlässigkeit sicherzustellen?

Die Qualitätssicherung ist eine der zentralen Aufgaben beim Einkauf. Hier wurden schon im Vorfeld die Richtlinien und Anforderungen, die für den Import in die EU zwingend notwendig sind, durchgesprochen. HDDES ist ein erfahrener Exporteur, deswegen ist alles für gewöhnlich relativ schnell geklärt. Nach der Ankunft der Ware werden von den Abfüllunternehmen die Proben entnommen und an ein unabhängiges Labor versendet. So sichern wir uns ab, dass die Ware von höchster Qualität und sicher für die Verbraucher ist.

 

  1. Welche weiteren besonderen Herausforderungen oder Aspekte im Bereich des internationalen Geschäfts zwischen Purespice und HDDES in Sri Lanka möchtest du hervorheben? Gibt es beispielsweise logistische, rechtliche oder kulturelle Aspekte, die eine signifikante Rolle spielen und eure Geschäftsbeziehung beeinflussen?

Ich muss gestehen, dass die Herausforderungen in transnationalen Handel enorm sind. Ich arbeite schon viele Jahre mit HDDES zusammen und habe in meiner Karriere eine Überflutung, einen Terroranschlag und die Corona-Krise, die in eine politische Landeskrise Sri Lankas mündete, erlebt. Diese Ereignisse haben mir zu verstehen gegeben, dass heutzutage die Ausnahmesituation zum Normalzustand des internationalen Handels geworden ist und man unter solchen Bedingungen nach Lösungen und Möglichkeiten suchen muss, weiterhin die Geschäftsbeziehungen aufrechtzuerhalten. Es ist verdammt schwer. Aber es gelingt!

An dieser Stelle möchte ich meine tiefe Bewunderung an HDDES aussprechen. Denn egal von welcher Krise Sri Lanka heimgesucht wurde, stand die Verantwortung für die Mitarbeiter und ihre Familien immer an erster Stelle. Die Löhne wurden weitergezahlt, obwohl nicht produziert werden konnte, man half Familien, die Ihre Ernährer bei der Flut verloren hatten, es wurde viel gespendet. Diese Fähigkeit, in Not alles zu geben, hat mich sehr bewegt.

Diese Erfahrungen schaffen Vertrauen, dass sogar in diesen stürmischen Zeiten Kooperation dieser Art entstehen und Erfolg bringend für alle Seiten sein können.